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Die folgenden Tools, die wir in den nächsten vier Blogs beschreiben werden, können Sie zu Ihrer eigenen Reflexion verwenden - Sie können aber selbstverständlich auch im Rahmen von unternehmensspezifisch ausgearbeiteten HR-Ansätzen eingesetzt werden.
Denn diese Herangehensweise bietet HR-Abteilungen die Möglichkeit, die sich schnell verändernden Rollenanforderungen an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erfassen und kurzfristige und auch längerfristige Entwicklungen von Menschen in neue professionelle Rollen zu unterstützen.
Aber selbst wenn diese Tools noch nicht zum offiziellen Werkzeugkasten der HR-Abteilungen in ihren Unternehmen gehören: Jedes dieser Werkzeuge ist absolut geeignet, dass sich Menschen in Veränderungsprozessen individuell klar darüber werden, wie ihre aktuelle dynamische professionelle Rolle eigentlich aussieht und in welche zukünftige(n) Rollen sie sich hinein entwickeln möchten. Also: warten Sie im Zweifel lieber nicht, sondern werden Sie sich selbst über Ihre professionelle Rolle im Unternehmen klar und entwickeln Sie diese weiter.
Vorab: Die wichtigsten Begriffe noch einmal erklärt
- Eine Dynamische Professionelle Rolle (DPR) erwächst aus dem Bündel von Verhaltenserwartungen an einen Rolleninhaber sowie dessen eigener Art, diese ( und auch eigene Erwartungen und eigene Identitätsvorstellungen) in professionelles Handeln zu übersetzen.
- Der Begriff Verhaltens-Erwartung benennt, worauf es ankommt: Im Verhalten zeigt sich plastisch und real, ob die Erwartung auch tatsächlich erfüllt wird,- Haltung oder Einstellung allein „hat noch nie die Ziellinie erreicht“
- Dynamisch deshalb, weil diese Erwartungen für die allermeisten (wichtigen) Rollen im Unternehmen nicht statisch sind, sondern sich in der aktuellen Unternehmenswirklichkeit oft häufiger und mit deutlich größerer Geschwindigkeit verändern als früher.
- Rolle definiert damit im Ergebnis die aktuelle und zukünftige Leistungserwartung von wichtigen INTERAKTIONS-PARTNERN an den jeweiligen Rolleninhaber. Genauso reflektiert die ausgearbeitete dynamische professionelle Rolle das Leistungsverständnis des Rolleninhabers
Tool 1: Selbstklärung und Erfassung der aktuellen Anforderungen
Das erste Tool zur Entwicklung einer dynamischen professionellen Rolle konzentriert sich auf die Selbstklärung des Mitarbeiter*in (= Rolleninhaber*in). Dieser Prozess erfordert zunächst eine tiefgehende Selbstreflexion. Der Fokus richtet sich hier auf die eigene Sicht darauf, wie die aktuelle Rolle aussieht, aus welchen zentralen Anforderungen sie sich zusammensetzt und wie die/der Rolleninhaber in dieser Rolle aktuell in der Lage ist, diesen eigenen und fremden Erwartungen (nicht) zu entsprechen. Der erste Schritt dient also zur Erarbeitung der eigenen Sicht auf das aktuelle Rollenpanorama.
Am einfachsten können Sie dazu die schematische Visualisierung eines Rollenprofils verwenden:
Gehen Sie dazu wie folgt vor:
- Erfassen Sie die wesentlichen Interaktionspartner*innen, mit denen Sie gegenwärtig enge Arbeitsbeziehungen unterhalten. (Hinweis: Hier im Muster sind es 4, je nachdem können es aber sehr viel mehr sein, ergänzen Sie dazu bitte die Grafik). Wer sind meine wichtigsten Partner, damit ich meinen Job exzellent machen kann?
- Was bewegt/beschäftigt/motiviert/beunruhigt diese Menschen?
- Welche konkreten (Verhaltens-) Erwartungen stellen sie an mich als ………………..…?
- Sehr genau beschreiben: In deren Augen nehme ich meine Rolle dann erfolgreich wahr, wenn ich konkret folgendes Verhalten zeige ………..
- Richten Sie dann bitte den Blick auf Ihre eigenen Erwartungen an sich selbst in dieser professionellen Rolle: Aus meiner Sicht nehme ich meine Rolle dann erfolgreich wahr, wenn ich konkret folgendes Verhalten zeige ………..
- Tragen Sie die zentralen Ergebnisse dieses Schrittes in die Grafik ein. Dies beschreibt Ihre Sicht der Dinge.
In einem nächsten Schritt geht es darum, diese Sicht mit der Perspektive Ihrer wesentlichen Interaktions-Partner in Übereinstimmung zu bringen.
Lesen Sie dazu unseren nächsten Blog: Tool 2 „Rollenaushandlung mit Interaktionspartnern“
Über den Autor
Thomas Huber. Versteht, dass sich Menschen, Teams und Unternehmen nur gemeinsam entwickeln und entsprechend systemisch ist seine Beratung. Mit Genuss und Neugier hat er eine ziemliche Expertise in allen drei Feldern entwickelt. Neben Strategieentwicklung, Changeprozessen und Teamentwicklung ist die Künstliche Intelligenz in all ihren Anwendungsformen sein Steckenpferd - nicht nur in der Strategieberatung.